logo szsv freigestellt

Generalversammlung 2014 in Solothurn

Wieder eine Stimme aus der Westschweiz im Vorstand

Vor knapp 90 Delegierten hielt der SZSV am Freitag, 25. April, in Solothurn seine 7. Generalversammlung ab. In der Person von Sylvain Scherz wurde wieder ein Westschweizer in den Vorstand gewählt. Zudem erhielten die Anwesenden aufgezeigt, dass die neuen Zonen-Strukturen schon sehr konkret Form angenommen haben.

Vor Jahresfrist stimmten die Delegierten der Schaffung neuer Strukturen im Schweizerischen Zivilschutzverband zu. Mit sogenannten Zonen will der SZSV noch näher an die Basis rücken und so die Anliegen der Mitglieder rascher und gezielter aufnehmen und den Informationsfluss verbessern. An der Generalversammlung vom 25. April in Solothurn wurde nun ersichtlich: Da ist im Vorstand ganz offensichtlich mit Hochdruck an der Umsetzung gearbeitet worden. Gunnar Henning als Koordinator präsentierte sieben von acht Zonenleitern namentlich. Diese Leiter wiederum waren ebenfalls bereits fleissig und haben mehrere Mitgliedervertreter eruieren und für diese Sache gewinnen können. Henning: «Wir sind sehr glücklich, dass wir Ihnen heute auch Vertreter aus der welschen Schweiz präsentieren können.» Er zeigte sich zuversichtlich, dass bis in einem Jahr alle Vakanzen besetzt sind.

organigramm mit zonen Nur noch wenige Vakanzen: Die Zonenstruktur, wie sie den Delegierten an der GV präsentiert wurde.

Am 6. Februar 2015 findet die nächste Zonenkonferenz statt. Schon vorher aber wird im Rahmen der Überarbeitung der SZSV-Website den Zonen spezielle Beachtung geschenkt. Sie bekommen eine eigene Rubrik, wo beispielsweise auf ihre Aktivitäten und auf ihr Schaffen hingewiesen werden soll. Die 93 Delegierten und Gäste quittierten die Bemühungen im Vorstand mit kräftigem Applaus.

Sylvain Scherz im Vorstand

Sylvain Scherz Neu im Vorstand: Sylvain Scherz aus Lausanne.

Mit Sylvain Scherz konnte endlich wieder ein Vertreter der Romandie in den SZSV-Vorstand gewählt werden. Der 38-jährige Jurist ist seit dem 1. November 2013 als Leiter Schutz und Rettung für die Stadtverwaltung Lausanne tätig. Das vielseitige Tätigkeitsgebiet umfasst 240 festangestellte Mitarbeitende und rund 1'300 Milizionäre in verschiedensten Bereichen. Beruflich ist er seit 2005 für die Direktion für europäische Angelegenheiten (DEA) tätig. Er ist dort verantwortlich für die Koordination und Behandlung der Dossiers für die europäische Integration in Zusammenhang mit den Bilateralen Verträgen zwischen der Schweiz und der EU. Scherz hat in Basel und Bern gewohnt und spricht fliessend Deutsch.
«Ich werde die Romandie mit grossem Vergnügen im Vorstand vertreten», versprach er vor den Delegierten. Er wurde einstimmig als neues Vorstandsmitglied gewählt.

Eine Formsache war die einstimmige Bestätigungswahl des bisherigen Vorstandes in globo. Und auch Präsident Walter Müller wurde mit kräftigem Applaus wiedergewählt.

Ein Minus in der Rechnung

Kassier Stephan Eng erläuterte die Jahresrechnung 2013 und betonte den unverändert haushälterischen Umgang mit den Mitteln. Aufgrund einer Wertberichtigung auf Wertschriften von fast 50'000 Franken resultierte ein Verlust von 41'978 Franken. Im Budget 2014 ist ein kleiner Gewinn von 2'680 Franken vorgesehen. Eng konnte den Anwesenden die erfreuliche Mitteilung machen, dass die Beiträge unverändert bleiben. Sowohl Rechnung als auch Budget wurden ohne Gegenstimme gutgeheissen.

Scholl geehrt

Willi Scholl, Direktor des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS), geht Ende Juni nach zwölf Jahren an der Spitze des Amtes in Pension. SZSV-Präsident Walter Müller beschied ihm, sehr gute Arbeit geleistet zu haben, sein Nachfolger könne ein funktionierendes Bundesamt übernehmen. «Vor allem aber hatten wir eine faire und gute Partnerschaft mit ihm», sagte Müller. Aus diesem Grund wurde Scholl der Versammlung als neues Ehrenmitglied vorgeschlagen. Die Delegierten wählten mit Akklamation. Scholl selber konnte leider nicht selber vor Ort sein.

scholl willi Ist jetzt SZSV-Ehrenmitglied: Der abtretende BABS-Direktor Willi Scholl.

Bühlmann kommt

Ab 1. Juli 2014 als neuer BABS-Direktor fungieren wird der 54-jährige Benno Bühlmann. Er nutzte die Gelegenheit, um sich in Solothurn gleich persönlich vorzustellen. Und was er sagte, werden sie in den Reihen des SZSV gern gehört haben. Dem Zivilschutz, so Bühlmann, komme im Verbund eine unverändert wichtige Rolle zu als unverzichtbares Element in der Sicherheitsarchitektur unseres Landes. «Ich stehe auch persönlich hinter dem Zivilschutz, weil ich weiss, welches Engagement dahinter steht. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass wir den Zivilschutz weiterentwickeln und den aktuellen Gegebenheiten anpassen müssen», sagte er. Bühlmann stellte eine unverändert enge Zusammenarbeit zwischen BABS und dem SZSV in Aussicht. Dies mit dem gemeinsamen Ziel, den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen und zu verbessern.

buehlmann g Betonte die Wichtigkeit des Zivilschutzes: Der kommende BABS-Direktor Benno Bühlmann.

Die Scharnierfunktion

Die solothurnische Regierungsrätin und Militärdirektorin Esther Gassler sprach in ihrem Referat zu Beginn der Versammlung die «wichtige Scharnierfunktion» an, die der SZSV im Verbundsystem Bevölkerungsschutz einnehme. Scharniere müssten aber gut geölt sein und immer wieder betätigt werden. Nur dann funktionierten sie auch im Ernstfall. Unter den verschiedenen Partnern im System brauche es Respekt füreinander und eine klare Regelung der Kompetenzen. Gassler: «Die Partner müssen sich gegenseitig ernst nehmen. Keiner ist wichtiger als der andere.» Sie betonte, dass der Zivilschutz stets ein verlässlicher Partner gewesen sei. Und wer nach einer Katastrophe schon vor Ort gewesen sei und die tiefe Dankbarkeit der Bevölkerung für die Hilfeleistungen des Zivilschutzes gespürt habe, der wisse, was man am Zivilschutz habe.

gassler g Unterstrich die Scharnierfunktion des Zivilschutzes: Die solothurnische Regierungsrätin Esther Gassler.

In Kürze:

Alfred Zumbrunn, früheres Vorstandsmitglied im Schweizerischen Zivilschutz, ist verstorben. Die Versammlung gedachte ihm mit einer Schweigeminute.

SZSV-Präsident Walter Müller sensibilisierte die Delegierten für die Gripen-Abstimmung vom 18. Mai. Er erinnerte daran, dass man im Verbundsystem im gleichen Boot sitze. Mal gehe es ums Geld, mal eher um emotionale Fragen. Entsprechend wichtig sei es, dass man einander unterstütze.

Müller, der souverän durch die GV führte, blickte in seinem Jahresbericht zurück und warf auch einen Blick auf das Tätigkeitsprogramm 2014. Der Verband wird weiterhin und auf allen Stufen die Interessen des Zivilschutzes vertreten. Die Zonenorganisation soll vertieft und gefestigt werden.

Die Versammlung genehmigte sowohl die Jahresberichte des Verbandspräsidenten, des TK-Verantwortlichen Martin Erb und des Zonenkonferenz-Verantwortlichen Gunnar Hennig. Sorgen bereitet Erb der Umstand, dass man seit längerem schon in der Technischen Kommission eine Vakanz aus der Romandie besetzen möchte. Bisher vergeblich. Nicht immer einfach sei es auch, den eigenen hohen Standard der Fachtagungen halten zu können.

Solothurns Stadtpräsident Kurt Fluri stellte seine Stadt, laut Eigenwerbung ist sie die «schönste Barockstadt» im Lande, den Anwesenden vor.

Und schliesslich noch dies: Weil Walter Müller am Tag der GV Geburtstag feierte, stimmte Multitalent Gunnar Henning mit Gitarre und sonorer Stimme zu einem «Happy birthday» an. Zumindest ein Teil der Anwesenden liess sich dazu hinreissen, ihn gesanglich zu unterstützen.

mueller g henning g
Führte souverän durch die GV: SZSV-Präsident Walter Müller. Ein Geburtstags-Ständchen für den Präsidenten: Gunnar Henning.

Die nächste Generalversammlung findet am 17. April 2015 in Lugano statt. Aldo Facchini, Kommandant Stv. der ZSO Lugano, weckte Lust auf einen ausgiebigen Besuch im schönen Tessin.