Zone 7: Berichte
Rund tausend Einsätze für Schutz & Intervention Winterthur im Jahr 2022
Knapp 10 000 Einsatzstunden haben die Berufsfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr sowie die Zivilschutzorganisation von Winterthur und Umgebung 2022 geleistet. Das entspricht rund tausend Einsätzen, bei denen Schutz & Intervention Winterthur beispielsweise Mensch bzw. Tier gerettet, Brände bekämpft oder für Geflüchtete Unterkünfte eingerichtet hat. Wie gut das Zusammenspiel von Feuerwehr und Zivilschutz funktioniert, hat sich beim Grossbrand im Kindergarten Schützenwiese gezeigt.
Die Anzahl Einsätze von Schutz & Intervention Winterthur (SIW) hat sich 2022 mit 992 Einsätzen wieder auf dem üblichen Niveau eingependelt. Das sind knapp 400 weniger als im Vorjahr (minus 29 Prozent). Diese Abnahme ist primär auf weniger Elementarereignisse wie starken Schneefall oder Unwetter zurückzuführen. Die Feuerwehr von SIW verzeichnete insgesamt 974 Einsätze. Die Freiwillige Feuerwehr hat die Berufsfeuerwehr bei 100 Einsätzen unterstützt – ein wichtiges und wertvolles Zusammenspiel.
Grossbrand im Kindergarten
Das denkmalgeschützte, ehemalige Schützenhaus aus dem Jahr 1739 ist am 20. Dezember 2022 bis auf die Grundmauern abgebrannt. 99 Angehörige der Feuerwehr von SIW haben bei der Brandbekämpfung mitgewirkt. Die Berufs- sowie die Freiwillige Feuerwehr haben bei diesem Grossbrand während rund 820 Einsatzstunden Hand in Hand gearbeitet.
Verdoppelung der Zivilschutz-Einsätze
Die Einsätze der zu SIW gehörenden Zivilschutzorganisation von Winterthur und Umgebung (ZSO WIUM) haben sich gegenüber dem Vorjahr von 10 auf 18 erhöht (total 379 Diensttage). Diese beinahe Verdoppelung ist auf die Nothilfeeinsätze in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zurückzuführen. SIW hat bei der Eventualplanung für die Unterbringung von Geflüchteten mitgewirkt. In Seuzach und auf dem Stadtgebiet haben Zivilschutzangehörige Asylunterkünfte vorbereitet, darunter die Zivilschutzanlage Mattenbach sowie das ehemalige Personalhaus des Alterszentrums Adlergarten. Weiter haben sie beim Transport und bei der Unterbringung der geflüchteten Menschen geholfen. Insgesamt haben die Milizangehörigen des ZSO WIUM im vergangenen Jahr 277 Diensttage zugunsten der Bevölkerung geleistet. Weitere 102 Diensttage sind auf die Unterstützung der Feuerwehr von SIW zurückzuführen.
Milizangehörige betreiben Notfalltreffpunkte
Im Auftrag des Kantons Zürich hat der Stadtführungsstab Winterthur das Konzept Notfalltreffpunkte erarbeitet. Dieses wird dann ausgelöst, wenn eine Notlage oder Katastrophe eintrifft. An den Notfalltreffpunkten erhält die Bevölkerung Informationen zur aktuellen Lage, sie kann Fragen stellen und Notrufe absetzen, wenn das Telefonnetz nicht mehr funktioniert. Für den Aufbau und die Inbetriebnahme der Notfalltreffpunkte ist in Winterthur die Freiwillige Feuerwehr von SIW zuständig. Nach spätestens vier Stunden wird sie durch den Zivilschutz abgelöst, der den Betrieb übernimmt. Das Konzept ist am 30. Mai 2022 (vgl. Medienmitteilung vom 30. Mai 2022 «Notfalltreffpunkte für Grossereignisse bereit») erstmals in einer Übung erprobt worden. Die Erkenntnisse sind in die zweite Übung eingeflossen, die am 1. Februar 2023 anlässlich des Sirenentests stattgefunden hat.
Quelle: Schutz & Intervention Winterthur / stadt.winterthur.ch
Sicherheit durch Sicherung
Brände, Verkehrsunfälle, Gasexplosionen, Untergrundbewegungen oder ganz einfach ein Erdbeben. Die Ausgangslagen für die Instabilität von Gebäuden oder Objekten sind vielseitig. Es stellt sich also die Frage; wie gewährleistet man die Sicherheit der Einsatzkräfte, wenn durch eine Instabilität ein sehr grosses Gefahrenpotential vorhanden ist?
Stellen wir uns die folgende Ausgangslage vor; ein LKW kommt von der Strasse ab und fährt ungebremst in ein Einfamilienhaus. Die Zugmaschine steckt zur Hälfte im Haus. In der stark deformierten Führerkabine ist der Chauffeur eingeklemmt, aber am Leben. Die Wucht des Aufpralls wurde auf das Gebäude übertragen, wobei es zu Abbrüchen und Rissen in den tragen Konstruktionen der Fassade kommt.
Mit dieser Ausgangslage konfrontiert, muss ein Einsatzleiter (in diesem Fall der Feuerwehr) die Rettung des Verunfallten ins Gleichgewicht setzen mit der Gefährdung seiner Einsatzkräfte. Man könnte vereinfacht sagen «was noch steht das steht», doch diese Verallgemeinerung kann zu schweren Konsequenzen führen. Das Arbeiten mit schwerem Gerät, zur Rettung des Verunfallten, geht in der Regel mit Vibrationen oder sogar Bewegungen einher und kann sich so auf die Gebäudekonstruktion übertragen. Was nun tun? Einerseits ist der Verletzungsgrad massgebend für die Geschwindigkeit der Rettungsmassnahmen, anderseits muss die Sicherheit der Einsatzkräfte immer prioritär bleiben. In unserem Beispiel müsste also für die Rettung des Chauffeurs die Abstützung bzw. Sicherung der Fassade (des Gebäudes) eine zentrale Rolle spielen. Es gilt aber zu beachten, dass die Gebäudesicherung kein prioritärer Auftrag der Feuerwehr ist. Es ist also fraglich, ob entsprechende Mittel bei den Ersteinsatzelementen vorhanden sind. Im Zivilschutz ist die Lage eine andere. Hier sind zum Teil (wenn auch wenige) entsprechende Mittel für die Sicherung von Gebäuden bereits vorhanden, jedoch benötigen diese entsprechend Zeit um in den Einsatz zu gelangen (wie auch bei zivilen Mitteln). Wiederum steht die Frage «was nun tun» im Mittelpunkt. Wenn keine technischen Mittel zur Einsatzstellenüberwachung vorhanden sind oder nicht zeitnah in den Einsatz gebracht werden können, muss wohl oder übel ganz klassisch auf den Faktor Mensch gesetzt werden - mit allen Vor- und Nachteilen. Doch ist das heute noch vertretbar? Entsprechende Mittel zur Überwachung sind auf dem Markt vorhanden. Müsste hier nicht mehr in die Sicherheit investiert werden?
Was beim Gebäudeeinsturz im Jahr 2017 (siehe Zeitschrift 118, 12-2017) zwischen der Stützpunktfeuerwehr Frauenfeld und dem Kantonalen Katastrophen Einsatzelement des Kantons Thurgau zeitlich und in Bezug auf die Zusammenarbeit sehr gut funktionierte, dürfte eher die glückliche Ausnahme als die Regel sein, doch eine weitere Frage steht im Raum; wie sichern wir die Sicherungsarbeiten ab? Abstützmassnahmen stabilisieren zwar, wie in unserem Beispiel, die instabile Fassade, aber dies ist ja nur das «Ziel». Es gilt also auch den «Weg ins Ziel» zu beachten. Betrachtet man die Sicherheitslandschaft Schweiz (Feuerwehr/Zivilschutz) so wird heute die Einsatzstellenüberwachung vorwiegend durch einen «Chef Sicherheit» wahrgenommen. Der menschliche Faktor ist zwar ein einfaches und durchaus effizientes Mittel, es hat aber auch Nachteile in Bezug auf die Aufmerksamkeit, die Reaktionsfähigkeit oder ganz einfach in der Bindung von Einsatzkräften. Ein «Chef Sicherheit» bzw. ihm zudienende menschliche Sensoren sind auf ein Objekt oder ein Bereich fokussiert und haben dieses permanent zu überwachen, dies ist insbesondere bei instabilen Gebäuden oder Objekten notwendig die spontan reagieren und so zu einer latenten Gefahr werden können.
An dieser Stelle rücken zwei technische Geräte in den Vordergrund, die den «Chef Sicherheit» zwar nicht ersetzen, aber sehr gut unterstützen können.
Überwachungsgerät zur Stabilitätskontrolle Leader SENTRY
Das Leader SENTRY ist ein Überwachungsgerät zur Stabilitätskontrolle, das Bewegungen, zum Beispiel in unsicheren Gebäudestrukturen, erkennt. Mit seinem Laserstrahl können erkannte Bewegungen permanent überwacht werden und es zeigt Abweichungen für eine Überwachung in Echtzeit an. Ein optisches Visier hilft dabei, den Laserstrahl präzise auf den zu überwachenden Zielbereich auszurichten.
Das Überwachungsgerät ermöglicht Einsatzkräfte, während den Arbeiten in einem Umfeld mit erhöhtem Gefahrenpotential, mit einem optischen als auch akustischen Warnsignal vor einer Gefahr zu warnen, sobald die kleinste Bewegung einer Struktur erkannt wird. Es können verschiedene maximale Bewegungstoleranzen (von 5 bis 100 mm) ausgewählt werden, wobei die maximale Laser-Distanz bei ca. 30m liegt. Bei einer Bewegungserkennung über der eingestellten Toleranz ertönt ein Warnsignal mit einer Lautstärke von 98 dB.
Bewegungswarngerät Leader WASP
Im Gegensatz zum Überwachungsgerät Leader SENTRY, dass auf Distanz arbeitet, wird das Bewegungswarngerät Leader WASP direkt auf dem zu überwachendem Objekt angebracht. Die WASP reagiert nebst Bewegungen in der Rotationsachse (3D) zwischen 0.1° bis 2.6° als auch auf Vibration zwischen 0.5 bis 100 Hertz. Durch seine universellen Montageaufsätze kann die WASP auf nahezu allen Objekten bzw. Untergründen befestigt werden. Bei Erreichen des Alarmschwellenwertes wird ebenfalls ein akustisches als auch ein optisches Alarmsignal ausgelöst.
Erfahrungen aus Einsatz und Ausbildung
Das Kantonale Katastrophen Einsatzelement des Kantons Thurgau verfügt seit 3 Jahren über zwei Systeme mit insgesamt 4 Lasern des Überwachungsgerätes Leader SENTRY und seit Ende 2018 über ein Bewegungswarngerät Leader WASP. Nach Anwendung im Einsatz und Ausbildung kann gesagt werden, dass die technische Handhabung beider Geräte sehr einfach und nutzerfreundlich ist. Die Geräte sind absolut miliztauglich und nach einer kurzen Einführung rasch, sicher und fehlerfrei in der Anwendung.
Der Einsatz von technischen Sicherungsgeräten vereinfacht zwar die Überwachung, bringt aber neue Elemente mit sich.
- Chef Sicherheit
Alle technischen Geräte oder Hilfsmittel ersetzen nie den menschlichen Faktor, also einen «Chef Sicherheit». Sie erlauben aber diesem, sich breiter und ganzheitlicher auf Sicherheitsaspekte zu konzentrieren. - Kommunikation und Information der Einsatzkräfte
Beim Einsatz von technischen Geräten oder Hilfsmitteln ist die Kommunikation im Alarmfall (Leitung der Evakuierung) sowie die vorgängige Information an die betroffenen Einsatzkräfte von zentraler Bedeutung. Welche Geräte stehen im Einsatz, wie sehen bzw. hören sich die visuellen und akustischen Alarme an, wo sind die Evakuierungspunkte, werden weitere Sicherheitssignale (USAR-Signale) verwendet etc. - Alarmschwellenwert
Mit technischen Geräten oder Hilfsmittel ist man geneigt, diese auf den höchsten Sensibilitätswerten einzusetzen, dies hat aber in der Regel unnötige Fehlalarme zur Folge. Es ist also von zentraler Bedeutung, sich über die situationsbezogene Einstellung des Alarmschwellenwertes Gedanken zu machen und diesen anhand des Gefahrenpotentials einzustellen.
Fazit
Sicherheitsrelevanten Aspekten werden heute noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt bzw. man wendet noch überholte Techniken an oder beruft sich auf Aussagen wie «das geht auch ohne» oder «das hat es früher auch nie gebraucht». Dies ist aber eher eine Verweigerung vor der Realität. Hilfsmittel auf dem neusten Stand der Technik, zum Schutz unserer Einsatzkräfte, sollten eigentlich Standard sein. Insbesondere in einer unserer Kernkompetenzen, der Trümmerrettung, sollten sicherheitsrelevante technische Geräte und Hilfsmittel Einzug halten. Aber nicht nur dort ist der Einsatz gerechtfertigt, denken Sie nur zurück an unser Einstiegsbeispiel, welches mit einem Verkehrsunfall begann.
Yvo Rindlisbacher, Zivilschutz Thurgau (KKE Thurgau), Juli 2019
Gesamtbericht WK Urserental
Nach drei Jahren war es wieder so weit: Die ZSO Glattfelden-Stadel-Weiach führte einen überörtlichen WK durch. 2018 ging es in den Kanton Uri, genauer gesagt in das Urserental oberhalb Andermatt, wo es viele interessante Tätigkeiten für unsere Unterstützer und Betreuer gab. Durch diese eine Woche dauernden WK’s ausserhalb unseres Gemeindegebietes sollen die folgenden Ziele erreicht werden: Erstens helfen wir in Berggebieten, welche oftmals nicht über grössere die nötigen Mittel verfügen und zeigen so der Bevölkerung, was für sinnvolle Tätigkeiten der Zivilschutz durchführt. Und zweitens gibt es kein besseres Ernstfalltraining, als sich ausserhalb des bekannten Gebietes und der gewohnten Strukturen zu begeben.
Auch wenn ein Grossteil des Kaders schon mehrere solcher überörtlicher WK’s absolviert hat und auf einen grossen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann, so stellten sich auch dieses Mal wieder diverse Herausforderungen:
Die verschiedenen Baustellen war alle sehr weit von Unterkunft und Kommandoposten entfernt. Hin zum Sammelplatz und wieder retour dauerte die Fahrt ca. 50 Minuten. Und da einige AdZS mit dem Helikopter vom Sammelplatz auf die am weitesten entfernten Baustellen geflogen wurden, musste der Zeitplan möglichst genau eingehalten werden. Für den Chef Lage Marc Wenk, der verantwortlich für das Fahrzeugkonzept war, bedeutet dies eine schwierige Aufgabe. So klappte dann auch am ersten Tag noch nicht ganz alles, schon ab dem zweiten Tag gab es jedoch keine grösseren Probleme mehr.
Insgesamt gab es 5 verschiedenen Baustellen. Für die Unterstützer unter der Leitung vom Matthias Wydler gab es also genug zu tun. Während des KVK gab es jedoch für ihn zusammen mit seinen Zugführern Dominik Frei und Ognjen Lakic trotz anhaltendem Regen einiges zu vorbereiten: Auf welche Baustelle kommen wie viele Unterstützer und welche? Wer leitet die Baustelle und welches Material muss wohin? Und ist die Planung gemacht, muss man immer mit kurzfristigen Änderungen rechnen, da bei so einem grossen WK erfahrungsgemäss ein paar AdZS nicht einrücken, sei dies mit oder ohne Arztzeugnis. Gegen Ende der Woche gab es dann noch das «Problem», das auf einigen Baustellen fast zu gut und zu schnell gearbeitet wurde und man so früher als geplant fertig war. Diese Unterstützer mussten natürlich weiter beschäftigt werden. So schaute man, dass es noch weitere Arbeit gab oder verteilte sie auf andere Baustellen. Durch die grosse Erfahrung des Kaders konnte dies ohne grosse Probleme umgesetzt werden.
Da es für die Unterstützer nicht möglich war über Mittag in der Unterkunft zu essen, mussten Küche und Logistik sich der Herausforderung stellen die weit verstreuten Baustellen mit Essen zu versorgen. Aufgrund der harten Arbeit und der oftmals eher tieferen Temperaturen, verzichtete man darauf am Morgen nur Sandwiches mitzugeben, sondern lieferte täglich warmes Essen an alle. Für den neuen Fourier David Wechsler und den abtretenden Fourier Pascal Bollier bedeutete dies einerseits Essen vorzubereiten, dass in grossen Wärmebehältern gut transportierbar war. Und andererseits, dass jeweils genügend Männer organisiert werden konnten, welche das Essen zu den verschiedenen Baustellen hinauftrugen. Dies bedurfte durchaus einer gewissen Fitness. Alles klappte aber jeweils sehr gut, was sich, zusammen mit der ausserordentlichen Qualität des Essens, natürlich äusserst positiv auf die Moral der Zivilschützer auswirkte. Fast immer vergessen der Hausdienst, die Materialverwaltungs- und Reparaturstelle, geführt durch Fw Remo Bulla und durchgeführt durch die Logistik, welche einen sehr wichtigen wenn auch nicht immer einfachen Job machen.
Für den Chef Telematik Marc Zoske gab es eine kleinere und eine grössere Herausforderung: Erstens musste möglichst schnell das KP aufgebaut werden, alle mussten Internet haben, drucken können, der Beamer musste funktionieren usw. Dank seiner zivilschützerischen und auch zivilen Erfahrung gab es hierbei keine grösseren Probleme. Zweitens sollten natürlich alle Baustellen über das Polycom mit dem KP verbunden sein. Schon bei der Rekognoszierung wurde aber klar, dass aufgrund der Lage im Gebirge dies nicht möglich sein wird. Als Lösung wurde die unterste Baustelle zur Zwischenstation. Sie hatte durch Direktfunk Kontakt mit den anderen Baustellen und normalen Funkkontakt zum KP. So konnten alle Nachrichten über den kleinen Umweg übermittelt werden. Zusätzlich wurden für den Notfall Satelitentelefone organisiert.
Wie immer bei den überörtlichen WK’s der ZSO GlaStaWei waren auch die Betreuer dabei und leisten ihren Dienst im nächstgelegenen Altersheim. Dieses Mal das Betagtenheim Urseren in Andermatt. Da es sich um ein eher kleines Heim mit weniger als 20 Bewohner handelt, ergab sich für den Chef Betreuung Thomas Liesch die komfortable Lage, dass sowohl während der täglichen Aktivierung, als auch auf Ausflügen wie z. B. auf den Gotthardpass, praktisch eine 1:1-Betreuung möglich war. Was natürlich sehr schön für die Bewohner war, bedeutete aber auch, dass jeder der Betreuer voll motiviert bei der Sache sein musste. Dies war aber grösstenteils auch der Fall.
Für den Kommandanten Martin Sonderegger und sein Stellvertreter Fulvio Cimino fing natürlich die grösste Herausforderung schon lange vor dem WK an, mit der Suche nach einem Standort und den damit entstehenden Fragen: Gibt es auf den Baustellen für uns geeignete Arbeit? Sind wir genug, aber nicht zu viele AdZS? Gibt es ein Altersheim in der Nähe, welches mit uns zusammenarbeiten will? Hat es eine geeignete Unterkunft? Können gewisse Kosten wie zum Beispiel die der Unterkunft und der Betriebsmittel abgewälzt werden. Erst als diese Fragen geklärt waren, konnten sie sich mit der eigentlichen Woche beschäftigen. Während des WK’s behielt das Kommando vor allem den grossen Überblick und delegierte das Tagesgeschäft an das restliche Kader ab, im vollen Vertrauen, dass die Arbeiten alle zur vollsten Zufriedenheit erledigt werden. Davon überzeugten sie sich an den zweimal täglich stattfindenden Rapporten und bei ihren Besuchen auf den Baustellen und im Altersheim. Wie bereits vor 3 Jahren wurden wieder Lehrlinge der 3 Gemeinden inkl. einer Leitergruppe mit in den Einsatz genommen. Eine spezielle Herausforderung, welche sich erneut sehr positiv gestaltete und auch in einem weiteren überkantonalen Einsatz verfolgt wird.
Schlussendlich kann von einem sehr gelungenen WK gesprochen werden. Grössere Unfälle blieben aus und alle Aufträge wurden zu grösster Zufriedenheit erledigt. Dies bestätigten auch die Verantwortlichen von Wanderweg und Betagtenheim, Paul Dubacher und Christoph Gähwiler, die am Mittwochabend persönlich vorbeikamen um sich bei allen Zivilschützern herzlichst zu bedanken. An diesem Tag besuchten auch die zwei Gemeinderäte Robert Wermelinger und Thomas Steinmann aus Glattfelden und Weiach, sowie Sandra Isler vom Schweizerischen Zivilschutzverband die ZSO Glastawei. Auch sie waren beeindruckt von der geleisteten Arbeit.
Medienmitteilungen
«Die Zivilschutzorganisation Winterthur und Umgebung hilft der Gemeinde Zernez nach Lawinenwinter»
16. Mai 2018 – Download PDF
«Klimaziele der Stadt Winterthur – Zwischenstand und Massnahmen»
16. Mai 2018 – Download PDF
Bevölkerungsschutz Albis – Verbundübung «GORDIOS»
Der Bevölkerungsschutz Albis trainierte während drei Tagen gleich 12 mögliche Ereignisfälle. Unter dem Dach des Sicherheitszweckverbandes beteiligten sich 18 verschieden Organisationen und Institutionen an den einzelnen Übungssequenzen. Zwei Polizeikorps, vier Feuerwehren, zwei Rettungsdienste, vier Zivilschutzorganisationen, die Samaritervereine der Region sowie die Verkehrskadetten fanden sich für diese gross angelegte Verbundübung zusammen.
3 Tage – 1 Verbundübung mit dem Bevölkerungsschutz
Mitte 2015 entstand die Idee, die Zusammenarbeit in einer grösseren Verbundübung zu trainieren. Dabei sollen alle Übungssequenzen dienst- und organisationsübergreifend angelegt werden. Eine Zusammenarbeit von mindestens zwei Partnerorganisationen wurde im Übungskonzept festgelegt. Unter diesen Voraussetzungen entstanden 12 mögliche Ereignisfälle, welche mit unterschiedlichen Ausgangslagen an diversen Standorten im Bezirk durchgeführt wurden.
Tag eins begann mit einer Einsatzübung des Betreuungsdienstes der ZSO Albis im Altersheim Seewadel. Eine Norovirus-Epidemie löste diesen Unterstützungseinsatz des Zivilschutzes im Gesundheitswesen aus. Zur gleichen Zeit löschte die Stützpunktfeuerwehr einen Brand im Sammlungszentrum des Schweizerischen Landesmuseum. Der Zugang zum Gebäude wurde durch die Kantonspolizei Zürich und der Kommunalpolizei Affoltern überwacht. Nach Abschluss der Löscharbeiten übernahm die Einsatzleitung des Sammlungszentrums zusammen mit den KGS-Spezialisten den Schadenplatz. Beschädigte Objekte wurden geborgen, stabilisiert und abtransportiert.
Die Pioniere der ZSO Albis und der ZSO Oberfreiamt/AG rüsten sich im Auftrag der Feuerwehr Knonaueramt Süd gegen ein Hochwasser in Maschwanden. Die Flüsse Lorze und Reuss drohten das Grundwasserpumpwerk zu überfluten. Mit einer Beaver-Hochwassersperre konnte der Schaden in Grenzen gehalten werden.
Am gleichen Abend wird ein Bewohner des Altersheim Seewadel vermisst. In einer gross angelegten Suchübung mit Unterstützung eines Polizeihundes gelang es der Kommunalpolizei und der ZSO Albis, den vermissten Mann spätabends wohlbehalten zurück zu bringen.
Der zweite Tag begann mit dem Aufgebot der Regionalen Führung RFO Albis, welche sich in Stabsarbeit um die Koordination der Ereignisse kümmerte. Für die Bewältigung wurde Konzepte erarbeitet, die den Organisationen an der Front Lösungen boten.
Ein Nothilfegesuch der Feuerwehr Knonaueramt Süd löste eine weitere Zusammenarbeit zwischen der ZSO Albis und der ZSO Oberfreiamt/AG aus. Der Weiler Grischhei musste vor Hochwasser geschützt werden. Die Bewältigung wurde in Zusammenarbeit mit der Kantonalen Katastrophen Einsatzelement KKE Aargau gemeistert. Mit zusätzlichen Beaver-Elementen wurden 500 Meter Hochwassersperre aufgestellt.
Während eines Markttages auf dem Kronenplatz in Affoltern explodierte am Nachmittag die Gasflasche eines Wurstgrills und forderte über 20 Verletzte. Die Stützpunktfeuerwehr und Polizei waren rasch vor Ort, ebenso der Rettungsdienst aus Affoltern. Betreuungssanitäter und Samariter unterstützen die Blaulicht-Organisationen. Eine Gruppe Verkehrskadetten halfen der Polizei bei Strassensperren und Umleitungen tatkräftig mit. Geführt wurde der Einsatz von der Polizei, welche mit der mobilen Einsatzzentrale MEZ vor Ort war.
Am Abend entstand im Grischhei Maschwanden durch eindringendes Wasser ein Kurzschluss und löste ein Brand in der Scheune aus. Die anrückende Feuerwehr musste auf Grund der Hochwassersperre den Einsatz unter erschwerten Bedingungen durchführen. Vor Ort war immer noch die ZSO Albis, welche zusätzliche Unterstützung bot. Der bereits vorhandene Führungsstandort wurde von der Feuerwehr und der Führungsunterstützung der ZSO Albis gemeinsam betrieben.
Ein Erdbeben am Tag drei in der Region Hausen am Albis zerstörte nebst vielen Gebäuden auch die Sekundarschule Hausen. Die Feuerwehr Oberamt führte die komplette Evakuierung, sowie die Bergung von verletzten Schülern und eingeschlossenen Lehrern durch.
Die Schlussübung: Eine Gruppe von Besuchern wurde im alten Kohlebergwerk Riedhof im Aeugstertal verschüttet. Die Feuerwehr Aeugst am Albis bat schnell die ZSO Albis um Hilfe. Pioniere und Betreuer bergen die verletzten und unverletzten Personen. Die beiden Schwerverletzten wurden durch den Rettungsdienst Limmattal und den Rettungsdienst Affoltern mit je einem Fahrzeug direkt in die Spitäler gebracht. Der Führungsstandort der Feuerwehr wurde durch die Führungsunterstützung der ZSO Albis betrieben.
Der Zivilschutz Albis als Hauptträger der Verbundübung
Nebst der Hauptübungsleitung stellt Major Alfred Haab mit der ZSO Albis die ganze Logistik sicher. Verpflegung der beteiligten Organisationen und Gästen, sowie Material und Personentransporte. Gleichzeitig wurden drei Führungsstandorte, KP ZSO, KP RFO und Zentrale Stützpunktfeuerwehr durch die ZSO Albis mit dem Einsatz des Lage- und Führungs-Informationssystems Lafis betrieben. Dabei wurden sie von Lafis-Spezialisten der ZSO Uster und Stabsassistenten der ZSO Oberfreiamt unterstützt.
Während drei Tage und 12 möglichen Ereignisfällen waren 18 Organisationen und Institutionen unter einem Dach vereint. Die gewonnen Erkenntnisse daraus sind Grundlage für Schulungen und künftige Übungen in den kommenden Jahren. Die Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz ist wichtig und wird mit solchen Verbundübungen gestärkt.
Die Übungsleitung GORDIOS
Major Alfred Haab, Kompaniekommandant ZSO Albis
Jahresschlussrapport der ZSO Hardwald: Positiver Rückblick auf Jahr zwei nach der Fusion
Die ZSO Hardwald, vor zwei Jahren entstanden aus dem Zusammenschluss der Zivilschutzorganisationen von Bassersdorf, Dietlikon, Kloten, Opfikon und Wallisellen, ist sehr gut auf Kurs. Anlässlich des Jahresschlussrapportes in Kloten konnten Kommandant Peter Schwarz und die zuständige Klotener Stadträtin Priska Seiler Graf eine positive Bilanz ziehen.
„Ich hätte mir nie zu träumen gewagt, dass wir dort stehen, wo wir heute sind“, sagte Priska Seiler Graf. Die ZSO Hardwald, in der rund 550 Zivilschutzangehörige zugunsten von rund 70'000 Einwohnerinnen und Einwohnern tätig sind, erfülle durch die Fusion nicht nur die höheren und neuen Anforderungen des Kantons, die gemeinsame Organisation bedeute für die Gemeinden gleichzeitig weniger Investitionen, geringere Kosten und einen tieferen Sollbestand.
„Sehr zufrieden“ äusserte sich auch Peter Schwarz. Zwar habe man die Zusammenarbeit mit den Partnern noch zu wenig trainieren können, sei man noch etwas zu viel mit sich selber beschäftigt gewesen und sei die Organisation von Dienstanlässen durch die Kompaniekommandanten zum Teil suboptimal verlaufen. Daneben fand Schwarz jedoch viele positive Punkte wie die Einsätze im Altersheim, das Ferienlager Assista sowie die Beherbergung von Asylsuchenden in der ZSA Dorfnest.
Im Mittelpunkt des Jahresschlussrapportes stand die Podiumsdiskussion zum Thema „Dienstpflicht – Pro und kontra“, wobei mit Priska Seiler Graf (SP), Jakob Büchler (CVP) und Beat Flach (GLP) gleich drei Mitglieder der sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrates ihre Sicht darlegten.
Unter der Leitung des ehemaligen Radio-Nachrichtensprechers Georg Auf der Maur sprachen die drei Parlamentarier über die verschiedenen Modelle und Schwierigkeiten der personellen Rekrutierung und über das Zusammenspiel von Armee und Zivilschutz. Ein ausführlicher Bericht über diese Gesprächsrunde wird in der ersten Ausgabe 2017 des Magazins „Zivilschutz Schweiz“ erscheinen.
In der «Bronx» kühlen Kopf behalten – Verein Zivilschutzkommandanten besuchte die Sicherheitsarena in Winterthur
«Rundgang durch die kriminelle Gewalt – und plötzlich bist du mittendrin», unter diesem Titel hat der Verein Zivilschutzkommandanten Kanton Zürich ZSKZH am Mittwoch 28. September 2016 zum Besuch der Sicherheitsarena in Winterthur eingeladen.
Es ist Nacht. In der nur dürftig beleuchteten Strassen einer Grossstadt oder auf dem Land heult der Wind, kein Mensch weit und breit. Die Szenerie ist unheimlich und weckt Unbehagen. Irgendwo nähern sich Schritte und plötzlich ist ein Schrei zu hören, der rasch verhallt. Schon wird es wieder hell – der «Spuk» ist vorbei... Eine typische Szene in der Winterthurer «Bronx».
Die 20-köpfige Gruppe der Zivilschutzkommandanten tauchte nach einer kurzen Vorstellungsrunde in verschiedene Alltagssituationen mit Gewaltpotential ein. Was, wenn man in der S-Bahn angepöbelt oder sogar tätlich angegangen wird? Was, wenn mein Heimweg durch eine schlecht beleuchtete Unterführung führt oder ich noch in einer schlecht beleuchteten Strasse dringend Geld aus dem Bankomaten beziehen muss? Was, wenn Mitmenschen im Arbeitsalltag zu Gewalt neigen? Was, wenn ein AdZS im Dienst seinen negativen Emotionen freien Lauf lässt?
Die Frage nach der Zunahme der Gewalt in unserer Gesellschaft stand buchstäblich im Raum. Nicht die Anzahl der Delikte bereiten heute Sorge, sondern die extrem niedrige Hemmschwelle eines Aggressators, die zur überbordenden Brutalität führt. Aggressive Personen/Gruppen reagieren anders als normal. Schon ein Blick kann sie provozieren, weil sich oft nichts anderes suchen als die Konfrontation.
In den oben beschriebenen Szenen wurden wir als Besucher zu Statisten und in eine Situation versetzt, wie sie heute fast schon alltäglich sind. Direkt nach jeder Szene wurde diskutiert und erklärt, was richtig wäre oder mit welchem Verhalten man die gefährliche Situation am ehesten vermeidet oder zumindest entschärfen könnte. Um nicht selber zum Opfer zu werden, ist es mehr als nützlich, sich einige Verhaltensregeln und deren Wirkung auf Dritte bewusste zu sein. In diesem spannenden Workshop wurde das «live trainiert» und bewusst gemacht. Die wichtigste Message welche wir mitbekommen haben, ist nie mit dem Täter in Augenkontakt stehen!
In einer Lagerhalle der ehemaligen Firma Sulzer in Winterthur haben Markus Atzenweiler und sein Team von der Firma YourPower® die «Bronx von Winterthur» eingerichtet. Eine Trainingslandschaft für Gewaltprävention und Schulungsumgebung für Sicherheitspersonal. Auf eindrückliche Weise hat uns das Team von YourPower® an diesem Abend gezeigt, wie man sich richtig und falsch verhalten kann.
Beim anschliessenden Apéro wurde das Erlebte noch einmal diskutiert. Selbstverständlich kam auch die Pflege der Kameradschaft nicht zu kurz.
Weitere Information zur Sicherheitsarena gibt es unter www.sicherheitsarena.ch
Verein Zivilschutzkommandanten Kanton Zürich
www.zs-kdt-zh.ch
Zivilschutzmaterial-Beladungssysteme – eine EXPO der besonderen Art
Die am 25. September 2015 in Dübendorf vom Verein Zivilschutzkommandanten Kanton Zürich (ZSKZH) durchgeführte Ausstellungsplattform zum Thema «Zivilschutz-Beladungssysteme» stiess auf grosses Interesse. Der ZSKZH stellte den ZSO’s aus der ganzen Schweiz eine Ausstellungsplattform zur Verfügung, damit man sich gegenseitig die verschiedenen Lösungen zum Ausstellungthema präsentieren konnte. Begrüsst werden konnten Aussteller resp. ZSO’s aus den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Luzern, Zug und Zürich.
Ausführlicher Bericht mit Bildern: Download [PDF]