Interpellation zu den Rekrutierungszahlen
Präsident Walter Müller stellt vier Fragen – Medienmitteilung vom 23.3.2018
Seit 2014 konnte die jährlich erforderliche Zahl von 6000 Neurekrutierungen für den Zivilschutz nicht mehr erreicht werden. Walter Müller, FDP-Nationalrat und Präsident des Schweizerischen Zivilschutzverbandes (SZSV), hat dazu nun eine Interpellation eingereicht.
Um den Sollbestand von 72'000 Zivilschützern halten zu können, sind jedes Jahr mindestens 6000 Neurekrutierungen erforderlich. Konnten 2011 noch 8350 Personen für den Zivilschutz verpflichtet werden, so waren es 2017 lediglich noch 4805.
"Ohne eine Veränderung in der Rekrutierungspraxis wird der Zivilschutz ausgedünnt und kann seine Aufgaben in Katastrophen- und Notlagen nicht mehr vollumfänglich wahrnehmen", sagt Walter Müller. Dies hat den FDP-Parlamentarier dazu veranlasst, zusammen mit 12 Mitunterzeichnern dem Bundesrat mittels Interpellation vier Fragen zu stellen. Einerseits will Müller von der Landesregierung Angaben zu den Gründen für den deutlichen Rückgang, anderseits will er wissen, welche Massnahmen der Bundesrat ergreifen will. Müller stellt zudem die Fragen, ob Zivildienstleistende einen Teil ihrer Dienstzeit im Zivilschutz absolvieren könnten und welche Möglichkeiten man sieht, mehr Frauen für den Zivilschutz zu gewinnen.
Der Schweizerische Zivilschutzverband SZSV ist ein privatrechtlicher Verein. Ihm gehören 104 kantonale, regionale und lokale Zivilschutzorganisationen an. Als Partner der Zivilschutzverantwortlichen und der Behörden setzt er sich für eine nachhaltige Sicherstellung der Zivilschutzleistungen zu Gunsten unserer Bevölkerung ein.
Die Interpellation von Walter Müller im Wortlaut:
"Die Anzahl der jährlich für den Zivilschutz Rekrutierten ist in den letzten Jahren wiederholt zurückgegangen und im Jahr 2017 deutlich unter die notwendigen 6000 Schutzdiensttauglichen gesunken. Diese Anzahl ist erforderlich, um den Sollbestand für den Zivilschutz nachhaltig zu sichern. Ich stelle daher dem Bundesrat folgende Fragen:
1. Welche Gründe sieht er für den wiederholten, zum Teil deutlichen Rückgang der Rekrutierungszahlen für den Zivilschutz?
2. Welche Massnahmen will er ergreifen, damit die Rekrutierungszahlen für den Zivilschutz wieder steigen?
3. Kann er sich vorstellen, dass Zivildienstleistende einen Teil ihrer Dienstzeit im Zivilschutz absolvieren?
4. Sieht er eine Möglichkeit, mehr Frauen für den Zivilschutz zu gewinnen?"